Nadja war mit 12 Jahren das erste Mal in der Disko. Tanzen, trinken und knutschen, sowie mit ihrer besten Freundin Anna abhängen und West-Musik hören, das waren ihre Lieblingsbeschäftigungen. Ihre Mutter, eine Theaterregisseurin, bekam 1986 aus politischen Gründen Berufsverbot. Dass ihr bald regelmäßig Männer der Staatssicherheit auf der Straße folgten oder mit Ferngläsern in die Wohnung der Familie blickten, wurde zu ihrem Alltag über Monate. Bis eines Morgens die Staatssicherheit an die Tür wummerte, Nadjas Mutter verhaftet wurde und sich über Nacht Nadjas ganzes Leben für immer änderte.
Nadja ist heute Fotografin, Autorin und Yogalehrerin und lebt in Berlin-Kreuzberg.
In sechs Clips spricht Nadja über ihre Kindheit und Jugend in der DDR. Über die ersten sexuellen Momente im Leben, über fehlende Alkoholkontrollen bei Jugendlichen, über die Angst um ihre Mutter während der monatelangen Überwachung durch die Staatssicherheit. Und darüber, wie wahnsinnig es weh tut, die eigene Heimat und alle Freunde zu verlieren.
30 Jahre später hat Nadja – im Zuge einer EMDR Traumatherapie – ein Buch über ihre Jugend in der DDR, die politische Situation ihrer Familie und die damit verbundene Ausbürgerung geschrieben.
1988 - Wilde Jugend
kann über den Okapi Verlag bestellt werden.
ISBN 978-3-947965-05-2
#7 Silke: Pionierferienlager mit West-Besuch