In der DDR konntest du dir deinen Beruf nicht einfach aussuchen, wie wir es heute können. Man bekam einen Beruf basierend auf den persönlichen Fähigkeiten und Interessen zugewiesen.
Die DDR war eine Diktatur, in dem der Staat das Bildungssystem zentral organisierte und alle Schülerinnen und Schüler bis zur zehnten Klasse die Polytechnische Oberschule (POS) besuchten. Nur etwa sieben bis zehn Prozent eines Jahrgangs wurden anschließend auf die Erweiterte Oberschule (EOS) geschickt und durften dort in der 12. Klasse ihr Abitur machen. Alle anderen absolvierten eine Berufsausbildung. In manchen Fällen gab es die Möglichkeit, die Berufsausbildung mit dem Abschluss des Abiturs zu kombinieren. Doch nicht alle konnten ihren Wunschberuf erlernen. Es gab keinen freien Markt, sondern eine Planwirtschaft. In Fünfjahresplänen wurde der Bedarf an Arbeitskräften in Form von Planstellen festgelegt. Auf dieser Grundlage wurde die Berufswahl staatlich gelenkt. Übrigens: Auch wenn die allermeisten Berufe von beiden Geschlechtern ausgeübt wurden, wurden in der DDR in der Regel nur die männlichen Berufsbezeichnungen benutzt. Diese Eigenart übernehmen wir in unseren Darstellungen. Der besseren Lesbarkeit wegen wird im gesamten Text auf die Unterscheidung zwischen der weiblichen und männlichen Form bei Personen verzichtet, wenn sie als Gruppe gemeint sind. Wir verweisen aber ausdrücklich darauf, dass die verwendete Form alle Geschlechter einbezieht.
#2 Katharina: Mode und Mangel