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Flucht über die bulgarische Grenze

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Podcast Republikflucht

Folge 2: Petra Othmerding  

Es war wirklich alles perfekt vorbereitet. Vom Kuscheltier auf der Hutablage des VW-Golf, bis zur Zahnpasta im Kulturbeutel, sogar die Pässe waren aus der BRD und echt, dann konnte ja eigentlich nichts schiefgehen bei ihrer Ausreise aus Bulgarien. Petra war 20 Jahre jung, als sie1982 mit ihren Eltern im Auto über die bulgarische Grenze illegal den Ostblock, und damit die DDR verlassen wollte. Warum Petra und ihre Familie in jener Nacht am Grenzübergang nach Griechenland trotzdem nicht ausreisen durften, sondern stundenlang durchsucht und dann festgenommen wurden, und welche Strapazen ab dann erst richtig losgingen, das erfahrt ihr in Folge 2 unserer spannenden Podcast-Reihe „Republikflucht“.

Nach dem Niedergang des Faschismus im Jahr 1945 gründeten sich im Jahr 1949 aus den Besatzungszonen der vier Siegermächte zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland als eine parlamentarischen Demokratie und die Deutsche Demokratische Republik als eine sozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Die Trennung Deutschlands war für alle hier lebenden Menschen eine besonders schwierige Situation. Die Sicherungsmaßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Bundesrepublik und der DDR wurden bereits ab 1952 immer weiter verschärft um eine Sperrzone, einen Kontrollstreifen und ein 5 km breites Sperrgebiet erweitert. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde die gesamte innerdeutsche Grenze mit elektrischen Stacheldrahtzäunen, Wachtürmen und Selbstschussanlagen gesichert und nahezu unüberwindbar gemacht. Die Grenzsoldaten der DDR hatten den Befehl, auf Flüchtende zu schießen.

Weit über 100 000 Bürger der DDR versuchten, zwischen 1961 und 1988 über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Bereits seit Gründung der DDR flohen Menschen aus dem Land, doch seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 gab es verstärkt Fluchthilfe von westdeutscher Seite. Viele Menschen leisteten Fluchthilfe ohne finanzielle Hintergedanken. Die erfolgreichen kommerziellen Schleusergruppen waren dem SED-Regime ein besonderer Dorn im Auge und das Ministerium für Staatssicherheit versuchte Spitzel in diese Gruppen einzuschleusen und die Schleusungen zu unterbinden.

Petra Othmerding, Jahrgang 1962, versuchte im Jahr 1982 die Flucht über eine Außengrenze und scheiterte. Sie gehört zu den insgesamt 33.755 politischen Häftlingen, welche wegen Republikflucht oder Fluchthilfe in DDR-Gefängnissen inhaftiert waren und zwischen 1964 und 1989 für mehr als 3.4 Milliarden D-Mark von der Bundesrepublik Deutschland im Zuge besonderer Bemühungen im humanitären Bereich freigekauft wurden.

Ingo Hasselbach - Die Timeline

Hier findet Ihr begleitend zum Hörbuch ein Booklet mit vielen spannenden Fotos und Dokumenten aus seiner Jugend, als Neonazi und nach seinem Ausstieg.
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