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Zu Fuß in den Iran

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Podcast Republikflucht

Folge 3: Anne Hahn

Wenn die 1100 km lange Gebirgskette des Kaukasus auf einer Landkarte nur ca. 10 cm groß abgebildet wird, erscheint einem die Flucht durch das teilweise mehr als 5000 m hohe Gebirge erst einmal als nicht besonders schwierig. Anders sieht es aus, wenn man es dann tatsächlich dorthin geschafft hat. Warum Anne und Tim, das Land in welchem sie aufgewachsen sind, endgültig verlassen wollten, und was das Ministerium für Staatssicherheit damit zu tun hat, das erfahrt ihr in Folge 3 unserer spannenden Podcast-Reihe „Republikflucht“.

Nach dem Niedergang des Faschismus im Jahr 1945 gründeten sich im Jahr 1949 aus den Besatzungszonen der vier Siegermächte zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland als eine parlamentarischen Demokratie und die Deutsche Demokratische Republik als eine sozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Die Trennung Deutschlands war für alle hier lebenden Menschen eine besonders schwierige Situation. Die Sicherungsmaßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Bundesrepublik und der DDR wurden bereits ab 1952 immer weiter verschärft um eine Sperrzone, einen Kontrollstreifen und ein 5 km breites Sperrgebiet erweitert. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde die gesamte innerdeutsche Grenze mit elektrischen Stacheldrahtzäunen, Wachtürmen und Selbstschussanlagen gesichert und nahezu unüberwindbar gemacht. Die Grenzsoldaten der DDR hatten den Befehl, auf Flüchtende zu schießen.

Weit über 100 000 Bürger der DDR versuchten, zwischen 1961 und 1988 über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Bereits seit Gründung der DDR flohen Menschen aus dem Land, doch seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 gab es verstärkt Fluchthilfe von westdeutscher Seite. Viele Menschen leisteten Fluchthilfe ohne finanzielle Hintergedanken. Die erfolgreichen kommerziellen Schleusergruppen waren dem SED-Regime ein besonderer Dorn im Auge und das Ministerium für Staatssicherheit versuchte Spitzel in diese Gruppen einzuschleusen und die Schleusungen zu unterbinden.

Anne Hahn, Jahrgang 1966, versuchte im Jahr 1989 mit einem Freund wagemutig die Flucht über Aserbaidschan in den Iran. Es blieb beim Versuch; die Grenze war ebenso gut gesichert wie die innerdeutsche Grenze, die beiden wurden erwischt, verhaftet und verurteilt. Anne gehörte zu den geschätzten 180.000 – 200.000 Inhaftierten, die entweder wegen Republikflucht oder anderer politischer Verurteilungen in den DDR-Gefängnissen saßen. Sie kam im November 1989 nach der Maueröffnung aufgrund einer Amnestie frei.

Ingo Hasselbach - Die Timeline

Hier findet Ihr begleitend zum Hörbuch ein Booklet mit vielen spannenden Fotos und Dokumenten aus seiner Jugend, als Neonazi und nach seinem Ausstieg.
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